Jazz-Standards in ihrer Ursprungsform stehen auf dem Programm:
als Songs mit ins Deutsche übertragenen Texten, die so
zu kleinen Chansons entkernt werden, aber auch Klassiker der
deutschsprachigen Popgeschichte sowie Eigenkompositionen.
Im Fokus stehen neben dem Sound vor allem die Geschichten
der Lieder, die das Duo neu entdeckt und mit viel Wortwitz
erzählt.
Mit "Lagerfeld" assoziieren Menschen einen kosmopolitischen,
kreativen, leicht übergeschnappten aber intelligenten
Stil. In dieser Art interpretiert und zitiert das Duo Lagerfeld
seine Songs: "Alte Kleider in neuem Gewand" lautet
dann auch das Motto von Stefan Lindenau (Kontrabass/Gesang)
und David Joepgen (Gitarre/Gesang), denn manchmal orientieren
sich die deutschen Texte tatsächlich an den Originalgeschichten.
"Tag und Nacht" ("Night and Day") oder
"So hoch die Sterne" ("How high the Moon")
sind freie Adaptionen der Originalsongs. Jobims Überhit
Desafinado übersetzt das Duo zunächst
haargenau mit Verstimmt, um dann aber den sozialkritischen
Text des Originals auf eine sehr persönliche Ebene
herunterzubrechen:
bitte schau mich nicht mit
diesem Ausdruck an, du weißt genau, dass ich nicht besser
singen kann.
Mitunter wird der Inhalt aber geradezu ins Gegenteil verkehrt
oder umgewandelt: So wird aus dem "Girl from Ipanema"
der "Junge aus Heidelberg", der mit einem Augenzwinkern
und leicht ironischem Tonfall Heidelbergs Reinlichkeit und
seine Anziehungskraft auf (japanische) Touristen besingt.
Diese Adaptionen berühmter Songs verbinden sich dabei
auf natürliche Art und Weise mit den Eigenkompositionen
des Duos. Ihr einzigartiger Stil scheint dabei fast nebenbei
entstanden zu sein: die ursprüngliche Songform,
die bunten Cover, Texte mit Worten, die man so im Sprachgebrauch
nicht unbedingt findet. Virtuosität, Frische und Leichtigkeit
wirken aber nur dann, wenn sie authentisch sind und
das ist beim Duo Lagerfeld der Fall.
"Im Paket mit schrägem Geplauder und humorigen
Ansagen changiert der Auftritt der beiden Musiker zwischen
sanftem Jazzkonzert, Kabarett und (fast schon) Varieté",
beschrieb es ein Rezensent treffend.
Und um zu verstehen, warum die beiden Heidelberger irgendwie
eigentlich auch ganz gerne Griechen wären, muss man am
besten zum Konzert in den Bürgerhauskeller Sulzfeld kommen,
die Antwort wird an dieser Stelle nämlich nicht verraten...
;-)
Karten für die Veranstaltung am 12. April 2024 kosten
im VVK: 13 €uro, an der Abendkasse: 15 €uro.
Einlass ist ab 19.30 Uhr. Info- und Kartentelefon: 07269/78-0.
Anfahrt
zum Kulturkreis Sulzfeld
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