Nach seinem einjährigen
Asienaufenthalt folgte ein Studium der Kunsttherapie und ein Bildhauerstudium
an der Kunstakademie Stuttgart bei den Professoren Akiyama und Balkenhol. Seit
2000 ist Reinhard Voss freischaffend tätig.
Wie ist die Grenze zwischen "dem da ... und mir"?
Die Ausstellung Beistand von Reinhard Voss zeigt
verschiedenste Arbeiten, um die Vielschichtigkeit und
Wirkung von Bild und Objekt/Körper zu ergründen.
Mit experimenteller Malerei wird auf verschieden formatigen
Bildtafeln versucht, diese Grenze immer wieder aufs
Neue und für jedes einzelne Bild neu auszuloten.
Viele Arbeiten sind mittels einer speziellen
Gießtechnik entstanden, bei der sich opake Schichten überlagern: ähnlich
einer gleichzeitig durchlässigen und schützenden Haut, die gleichermaßen
dicht wie transparent ist. Diesem "Zustand" gilt das erste Interesse
der Arbeiten von Reinhard Voss. Scheint dieser geglückt, ist eine Vielfalt
möglich: mal prägt das Verfahren der Herstellung sein eigenes Bild,
mal verdichtet sich ein gegenständlicher Zusammenhang.
Einer Balance gilt übergeordnet auch das Interesse,
wenn diesen Bildtafeln größere figürliche
Holzskulpturen "beistehen". Aus Resten von
zusammengeklebten Tischlerplatten bieten sie ein
ähnlich vielgestaltiges Spiel mit Oberfläche
an. Diese Figuren sind Bewohner des Raumes und fristen
auf mehrdeutige Weise als Projektionsfläche
innerhalb dieser Ausstellungssituation ihr Dasein. Sind
sie Bild? Sind sie Holzobjekt? Sind sie Objekt einer
Begierde? Und was passiert aus ihrem Beistand mit den
anderen Bildern?
Zur Ausstellungseröffnung
am Sonntag, den 22. Mai 2005 um 11 Uhr im Bürgerhaus Sulzfeld, Hauptstr.
95, wird der Künstler Gottlieb Schlächt mit einer Performance
anstatt einer Einführung zur Ausstellung einen Verweis auf die Abweseheit
von Erklärungsdrang geben. |