Die Ausstellung in der Galerie des Bürgerhauses
zeigt Gouachen und Acrylbilder, die der Künstler
während eines siebenmonatigen Malaufenthalts in
Siolim, Indien, geschaffen hat. So ist auch der Name
der Ausstellung suite siolim
zu erklären. Außerdem verarbeitet Gentz in
seinen ausgestellten großen Formaten in Öltempera
eine mexikanische Reise.
Rolf Gentz ist als Landschaftsmaler im weitesten Sinn
bekannt, der in langsamen Arbeitsprozessen oft
ausgehend von konkreten Landschaftseindrücken
Farbschichtungen entstehen lässt, die dann
mehr zu Spektren der inneren Bilder werden, als dass
sie das Konkrete der Landschaft widerspiegelten. Aus
der subjektiv realistischen Landschaft wird ein Extrakt
gefiltert, aus dem sich das Anekdotische zugunsten psychischer
und existentieller Inhalte verliert. Ränder, Farbreste,
Spuren bleiben gleichsam als Zeitreste erhalten. Das
anfängliche Bild verschwindet unter den Übermalungen.
Hat Gentz bisher in seinen sensiblen Farbabstufungen
sozusagen Zeit in den Bildern angesammelt, so zeigt
er in dieser Ausstellung, neben einigen Bildern seiner
langsamen und aufwendigen Malweise in Ölwachsmalerei
auf Leinwand, geradezu das Gegenteil: spontane Malerei
im jetzigen Augenblick. Es handelt sich vorwiegend um
Gouachen und Acrylbilder auf Papier, die in den letzten
beiden Jahren in Indien entstanden sind, wo sich der
Maler sieben Monate aufhielt und, wie er sagt, Wärme,
Farben und Laute aufnahm, die er unmittelbar und ohne
Verzug an das Papier weitergab. Dabei sind Bilder entstanden,
die sich bei nichts Konkretem mehr aufhalten, die den
Effekt des Erfahrenen und Gesehenen auf die Psyche und
deren Befindlichkeit spontan transportieren. Die auf
Wasser basierende Malerei und der improvisierte abgeschiedene
Ort zwischen Dschungel und Meer macht das Malen schnell
und lässt das Meditative zurückweichen: der
Maler als mitschreibendes Medium einer fremden Gegenwart.
Der gebürtige Karlsruher studierte an der Kunstakademie
Karlsruhe bei den Professoren Klaus Arnold und Fritz
Klemm. Er lebt und arbeitet in Karlsruhe und Bobenthal
(Pfalz). Im Laufe seines Schaffens gewann er bereits
viele Preise, unter anderem den Erich-Heckel-Preis des
Künstlerbundes Baden-Württemberg. Er zeigte
bereits zahlreiche Einzelausstellungen und war bei vielen
Gruppenausstellungen vertreten.
Die Ausstellung ist ab Sonntag, den 6. März 2011,
für Besucher geöffnet. Die offizielle Einführung
in die Ausstellung findet erst am 13. März 2011
um 11 Uhr unter Beteiligung der Kunsthistorikerin Dr.
Ulrike Hauser-Suida statt, der Künstler wird anwesend
sein.
Es gelten die üblichen Öffnungszeiten
oder nach Vereinbarung. Infotelefon unter 07269/7824.
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