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Robert Matthes || bad kingdom :: Malerei

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Mit dem jungen Maler Robert Matthes (*1982 in Rudolstadt, Thüringen) setzt der Kulturkreis Sulzfeld seine Präsentationen Junger Kunst in der Galerie im Bürgerhaus auf beeindruckende Weise fort.
In der bad kingdom betitelten Show werden vom 8. bis 29. März 2015 aktuelle Arbeiten des an der Akademie der Bildenden Künste Stuttgart studierten Künstlers gezeigt.

   >> Einladung (3.58 MB)

"Alles ist bunt, laut und blinkt / Stadt voller Affen ist voll und stinkt. / Smog in den Lungen, bin drauf und grins'. / Ich steige auf ein Haus und ihr hört mich singen. / Wir feiern ohne Grund, komm rauch und trink. / Die Party ist gelungen, wir sind taub und blind."

(Peter Fox: Refrain von "Stadtaffe")

    >> Fotogalerie von der Vernissage

   >> Presseschau von der Vernissage

Robert Matthes: Tagebucher #4 (2014)

© Robert Matthes: Tagebucher #4 (2014)



Ebenso wie Peter Fox in seinem Song, beschäftigt sich der Stuttgarter Künstler Robert Matthes mit der heutigen Gesellschaft – vornehmlich der Konsumgesellschaft und der Degeneration der jungen Generation – und versucht dabei, diese kritisch zu betrachten, zu hinterfragen und ihr den Spiegel vorzuhalten.
In der Vernetzung und Verstrickung pendelt sich in der Folge des Malprozesses eine Art Oberthema ein, das ausgearbeitet wird bis es so scheint, als habe die Leinwand eine Überdosis an Bildelementen injiziert bekommen. Es ist ein Vexierspiel von Abstand und Nähe, von Gegenstand und Abstraktion, von Farbe und Kontur.

Der Betrachter wird von einem flirrenden, komplexen Konstrukt von Gegenständen, Ört­lichkeiten und Figurationen überwältigt. Die einzelnen Bildelemente sind delikat und teils überscharf ausformuliert, so dass das über das Bild schweifende Auge immer an neuen ereignisreichen Parts der Komposition hängen bleibt. Sie enthalten eine Fülle an Informationen, aber auch paradoxerweise viele Desinformationen.
Irritierend ist die hybride Stofflichkeit, die die Gegenstände an vielen Stellen verbindet und manchmal sogar in eine netzartige Synthese widersprüchlicher Elemente verschmelzen lässt. Es stehen naturalistisch gemalte Parts gegenüber von flächigen Schriftelementen und comicartig konturierten Figurationen. Der flüchtige surreale Eindruck, der sich zum Beispiel wegen schwebender Gegenstände und traumhaften Szenerien zügig einstellt, weicht bei genauer Betrachtung einer sehr ausgesuchten narrativen Bildlogik, welche die Figuren und Gegenstände zu metaphorischen und allegorischen Bedeutungsträgern erhebt. Auf allen Ebenen lässt sich erkennen, dass eine fortwährende Kommunikation der dargestellten Figuren und Gegenstände im ständigen Wechsel zueinander stattfindet. Aber Raum und Zeit stehen in keinem rationalen Zusammenhang mehr oder verschwinden einfach.

Man tut sich natürlich die pausenlosen Nachrichten an und postet dann auf Facebook ein like bzw. (dis)like, was es aber bekanntlich in diesem sozialen Netzwerk gar nicht gibt, denn negative Dinge scheinen in dieser medialen Welt nicht zu existieren. Also Daumen immer schön nach oben, zum Dahintreiben zu gefährlicher Verdummung und Oberfläch­lichkeit. Und um sich vor all diesen falschen Informationen der hiesigen Welt zu schützen gibt uns der Künstler eine Lösung mit auf den Weg: Man muss sich einkapseln.
Robert Matthes stellt diese Möglichkeit oftmals bildlich dar, zu sehen als Mensch unter einer Taucherglocke, unter einer Gasmaske oder einer vergleichbaren Ummantelung oder Schutzeinrichtung.
Dass diese Arbeiten dabei etwas morbide erscheinen, ist aber nur die natürliche Folge, die uns die dargestellten Personen oder Geschehnisse vermitteln bzw. die Situation in der sie sich befinden oder in welche sie hineingezwungen wurden. Denn dadurch zeigen sie uns das wirklich Morbide – nämlich... die Welt, in der wir heute leben.

Ein düsterer Blick in die Zukunft, in bunten Bildern dargestellt. Durchaus.
Im positiven und hoffnungsvollen Sinne aber eben auch, dass Erkenntnis die Dinge wieder verändern kann, wenn man bereit dazu ist, sie auch wirklich zu erkennen.

Die Ausstellung wird am Sonntag, den 8. März 2015 um 11 Uhr im Bürgerhaus Sulzfeld, Hauptstr. 95, eröffnet. Die einführenden Worte übernimmt der Kunsthistoriker Stevan Nosal M.A. Es gelten die üblichen >> Öffnungszeiten oder nach Vereinbarung. Info-Telefon im Rathaus Sulzfeld: 07269/78-0.

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