In Kooperation mit der Galerie Leuenroth, Frankfurt
am Main, präsentiert der Kulturkreis Sulzfeld vom
14. Mai bis 4. Juni 2017 unter dem Titel Mitten
im Mai Malerei der drei Künstler Jan
Dörre, Eric Keller und Matthias Ludwig
in der Galerie im Bürgerhaus.
Allen drei Künstlern gemeinsam neben den
realistischen Tendenzen in ihrer Malerei (wenn auch
in verschiedener Ausdrucksform) ist ihre Ausbildung
an der Hochschule für Grafik und Buchkunst in Leipzig
(Eric Keller auch an der HfBK Dresden).
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Obwohl unterschiedlich in Sujet und Duktus Jan
Dörre (*1967) mit seinen im Ton kreidefarben
gehaltenen Stillleben, Eric Keller (*1985) in seinen
texturierten Architektur- und Landschaftsszenarien und
Matthias Ludwig (*1969) in seinen farbsatt stilisierten
Figuren haben ihre Tafelbilder dennoch etwas
gemeinsam. Zum einen enthalten sie einen unverkennbar
elegischen Grundton mit einem offensichtlichen Verlassenheitssyndrom.
Andererseits setzen sie diesem eindeutigen Bildbefund
einen bildimmanenten Kontrapunkt spannungsreich entgegen,
der Mehrdeutigkeit signalisiert.
Zunächst wirkt die relative Unaufgeräumtheit
in Jan Dörres Dingwelten, als hätte in ihnen
ein plötzlicher Aufbruch stattgefunden, der allerdings
immer schon etwas zurückliegt, weshalb allerlei
Getier und Vögel bereits die zurückgelassenen
Utensilien erobern, dadurch aber die Szenen nicht wirklich
beleben, sondern die Anmutung der Verlassenheit noch
intensivieren. Gleichzeitig ist das Tempo passato in
seiner unordentlichen Hinterlassenschaft sowohl
malerisch als auch motivisch derart streng durchkomponiert,
als wären den Bildern geradezu konstruktive Ordnungsstrukturen
hinterlegt, wodurch die vordergründige Vanitas-Verlassenheit
in eine fast schon heiter gestimmte Gelassenheit überführt
wird.
Bei Eric Keller schlägt auf den ersten Blick die
Tristesse verlassener Baulichkeiten und horizontweiter
Landschaften durch, die sich auf die Personen, die sich
mitunter darin aufhalten, zu übertragen scheint.
Doch überzieht Keller die motivische Gefühlsschwere
mit einer Luzidität, die in ihrer Überbelichtung
den Eindruck von Leichtigkeit vermittelt.
Auch Matthias Ludwig zeigt seine zeichenhaft wirkenden
Protagonisten zunächst seltsam verlassen in sich
gekehrt, ja, isoliert. Gerade wenn sie in Gruppen auftreten,
scheint sich dieser Zustand noch zu potenzieren. Bei
dargestellten Aktivitäten der Personen, wirken
diese dennoch teilnahmslos, unberührt, apathisch
und autistisch, selbst wenn sie in engen Kontakt zueinander
treten oder sich gar umarmen. Dieser äußersten
Reduzierung in der Anteilnahme hält Ludwig im Augenausdruck
seiner Bildbürger eine dramatisch wirkende Beseeltheit
entgegen, die nicht nur die Personen verlebendigt, sondern
diese geradezu in einen Abgrund von Empathie blicken
lässt.
(Auszug aus dem Katalogtext: Peter Hank, 2017)
Zur Ausstellung, die am Sonntag, den 14. Mai 2017,
um 11 Uhr im Bürgerhaus Sulzfeld, Hauptstr. 95,
eröffnet wird, erscheint ein >>
Katalog im Leipziger Lubok-Verlag. Die einführenden
Worte übernimmt Peter Hank M.A., Leiter der Städtischen
Galerie Fruchthalle Rastatt. Es gelten die üblichen
>> Öffnungszeiten
oder nach Vereinbarung. Info-Telefon: 07269/78-0.
Anfahrt zum
Kulturkreis Sulzfeld
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